Plappermäuler

Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!

3 Plappermäuler unter sich (Foto: Susanne Gugeler)
3 Plappermäuler unter sich
(Foto: Susanne Gugeler)

Na, seid ihr auch so Plappermäuler wie ANTJE, LEO und ich? Wir quatschen oft den ganzen Tag miteinander. Auch Delfine unterhalten sich gerne. Doch sie tauschen nicht nur Informationen miteinander aus, sondern nutzen ihre Laute auch dazu, sich zu orientieren.

Im trüben Wasser hilft der „Echo-Sinn“

Da Delfine im trüben Wasser nicht sehr weit sehen können, setzen sie dort ihren „Echo-Sinn“ (man sagt auch Sonarsinn dazu) ein.

Delfine senden sogenannte Klicklaute aus. Diese sind für den Menschen nicht hörbar. Mithilfe des zurückkommenden Echos können die Delfine um „unsichtbare“ Hindernisse herumschwimmen oder verschiedene Fischarten unterscheiden.

Delfine können mit diesem tollen Sinn sogar bis ins Innere von Fischen „sehen“ oder eine winzig kleine Münze im Dunkeln erkennen. Sie bilden dafür die zurückkommenden Echo-Töne in ihrem Gehirn um zu einer Art Bild.

Pfeifen, quietschen, keckern

Delfine können aber nicht nur Klicklaute von sich geben, sondern sie können auch pfeifen, schnarren, quietschen und keckern.

Die Pfiffe dienen dazu, dass sie miteinander in Kontakt bleiben können. Jeder Delfin hat seinen eigenen Namenspfiff. Entfernt sich ein junger Delfin zu weit von seiner Mutter, wird er sofort von ihr zurückgepfiffen.

Bevor sich die Delfine auf die Fisch-Jagd machen, hört man unter Wasser manchmal ein richtiges Pfeifkonzert. Die Delfine stimmen sich dann ab, wer welchen Teil bei der Jagd übernimmt.

In der Nähe von Delfinen ist es unter Wasser also keineswegs leise. Die Meeressäuger – und damit meine ich neben den Delfinen auch noch die großen Wale – haben ein regelrechtes Laute-Sammelsurium auf Lager. Damit locken sie auch manchmal Artgenossen oder ein Weibchen an.

FINN begrüßt Pepina (rechts) und Ivo. (Foto: Rüdiger Hengl)
FINN begrüßt Pepina (rechts) und Ivo.
(Foto: Rüdiger Hengl)

 

Ivo hat zwar sein Maul geöffnet, aber die Töne kommen aus dem Blasloch.

Quietschen wie ein Delfin

Manche Laute der Delfine könnt ihr gut nachmachen. Nehmt dafür einen aufgeblasenen Luftballon und zieht die Öffnung etwas auseinander – und schon quietscht es.

Die Töne werden in Luftsäcken gebildet

Damit wir sprechen oder singen können, benötigen wir Luft. Über die Stimmbänder, die sich im Kehlkopf befinden, kommen verschiedene Laute aus unserem Mund.

Delfine haben keine Stimmbänder, aber ebenfalls wie wir einen Kehlkopf im Hals. Aus diesem führen Luftsäcke in den Kopf des Meeressäugers. Die Luft in diesen sogenannten Tuben wird hin und her „geschubst“ – und so entstehen die verschiedensten Töne.

Reden mit geschlossenen Maul

Das Keckern der Delfine kommt übrigens aus dem Blasloch und nicht aus dem Maul wie bei anderen Tieren. Das wird in manchen Delfinarien auch sehr gut erklärt und mithilfe der Delfine gezeigt. Wenn der Trainer einem Delfin das Maul zuhält, hört man trotzdem die Laute, weil sie eben aus dem Blasloch entweichen.

Die Pfiffe und Klicks kann man übrigens auch spüren, wenn man sich mit Delfinen im Wasser aufhält.

Beluga (Foto: Ulrike Germeshausen)
Beluga (Foto: Ulrike Germeshausen)

Kanarienvögel des Meeres

Manche Delfine und Wale „singen“ sogar unter Wasser. Zum Beispiel die Belugas. Die nennt man deshalb auch Kanarienvögel des Meeres. Über Belugas habe ich euch bereits in einem anderen Beitrag erzählt.

So, für heute habe ich genug geplaudert. Tschüs bis zum nächsten Mal!
Euer FINN
Im Inhaltsverzeichnis seht ihr, was ihr noch alles über Delfine und andere Tiere erfahren könnt.