Wenn ein Delfin in die Luft geht

Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!

Bei meinem letzten Besuch in der BIONIK-Ausstellung des Nürnberger Tiergartens hatte ich euch versprochen, das nächste Mal etwas über Delfine und BIONIK zu erzählen. Dieses Versprechen möchte ich heute einlösen.

Beluga (Foto: Rüdiger Hengl)
Beluga (Foto: Rüdiger Hengl)

Erinnert ihr euch noch? BIONIK bedeutet, dass der Mensch ganz genau hinschaut, wie Tiere und Pflanzen ihr Leben meistern. Er nimmt Tiere und Pflanzen als Vorbild für technische Entwicklungen. Denkt mal an den Klettverschluss. Wisst ihr noch, wie der entstanden ist? Wenn ihr die Lösung wissen wollt, dann müsst ihr hier draufklicken.

Flugzeug hat die Form eines Belugas

Doch zurück zu den Delfinen bzw. zu den delfinartigen Zahnwalen. Kennt ihr den riesigen „Airbus Beluga“? Das ist ein Transportflugzeug, das große Ähnlichkeit mit dem Körper eines Zahnwales – nämlich dem Beluga – hat. (Ihr seht das Flugzeug auf dem Foto unten rechts.)

Aber warum war ausgerechnet ein Wassertier Vorbild für ein Flugzeug? Antwort: Durch den wulstigen Kopf kann sehr viel in das Flugzeug geladen werden und es kann trotzdem elegant und schnell durch die Luft fliegen. Der Beluga hat den Ingenieuren im Wasser vorgemacht, wie es auch in der Luft funktionieren kann.

Kanarienvogel des Meeres

Der Beluga, nach dem das Flugzeug gebaut und genannt wurde, ist – wie bereits oben erwähnt – ein Zahnwal. Er gehört zu den delfinartigen Meeressäugern. Man nennt ihn auch Weißwal. Seine Länge beträgt 3,5 bis 5,5 Meter. Sein Gewicht reicht von 400 Kilogramm bis zu 1.500 Kilogramm. Wie andere Zahnwale auch frisst er Fische, Tintenfische und Krebstiere. Auffallend beim Beluga ist seine weiße Farbe und sein runder Kopf.

Im Gegensatz zu anderen Delfinen hat der Beluga keine Rückenflosse (Finne). Aber dafür kann er zwitschern wie ein Vogel. Deshalb wird er auch als „Kanarienvogel des Meeres“ bezeichnet.

Größenvergleich

Der „Airbus Beluga“ ist 56 Meter lang (also ungefähr zehnmal so lang wie der Weißwal) und hat eine Spannweite von 45 Metern. (Streckt einmal die Arme aus und lasst die Länge von einem Freund messen. Das ist die Spannweite. Bei einem großen Vogel beträgt sie zum Beispiel 2 Meter.)

Perfekt angepasst an Luft oder Wasser

Der „Airbus Beluga“ sieht eigentlich dick und unförmig aus. Trotzdem kann er ohne großen Strömungswiderstand durch die Lüfte fliegen. Der „richtige“ Beluga fliegt zwar nicht durch die Luft, aber durch seine Körperform ist er sehr gut ans Wasser angepasst. Das Wasser gleitet an seinem Körper vorbei, ohne ihn großartig zu bremsen. Und das ist wichtig, wenn der Beluga beim Jagen schnell sein muss.

Der weiße Riese mit der großen Klappe

Vor ungefähr 20 Jahren hob zum ersten Mal ein Flugzeug in Form eines Belugas ab. Es bietet sehr viel Platz. Mit ihm werden vor allem Flugzeugteile transportiert. Mittlerweile sind mehrere Nachfolger gebaut worden. Man nennt das Flugzeug auch den „weißen Riesen mit großer Klappe“. Der wulstige Kopf (über dem Cockpit) lässt sich nämlich weit öffnen. So kann die Fracht bequem ins Innere des „Ungetüms“ gebracht werden.

Nachtrag vom 24. Juli 2018: In diesem Jahr wurde der Nachfolger vom Beluga vorgestellt. Der BelugaXL ist bemalt wie ein Wal mit Augen und Grinsemaul. Noch in diesem Sommer soll das Flugzeug zum ersten Mal abheben. Der Riese ist 63 Meter lang. Er kann 53 Tonnen Fracht laden.

Der neue BelugaXL
(Foto: Julien Jeany/Wikipedia)

Wieder eine tolle technische Erfindung, bei der die Natur Vorbild war … Aber es gibt noch viel mehr Beispiele. Über einige werde ich euch demnächst erzählen.

Aber jetzt muss ich losdüsen. Bis bald!
Euer FINN

Was es sonst noch alles auf dieser Website zu erkunden gibt, erfahrt ihr im Inhaltsverzeichnis.