Mikroplastik-Detektive

Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!

Die Sylter Schutzstation-Freiwilligen Amelie und Tabea nehmen an 20 Stellen Sandproben für das Projekt
(Foto: Angela Schmidt, Schutzstation Wattenmeer)

Nach den Stürmen in den vergangenen Tagen wurde viel Plastikmüll an die Meeresküsten gespült. Dieser Abfall muss nun aufgeräumt werden.

Dem Mikroplastik auf der Spur

Freiwillige der Schutzstation Wattenmeer haben sich am Sylter Strandübergang Möskental auf das Mikroplastik konzentriert. Das sind Teilchen, die kleiner als 25 Millimeter sind.

Bei Windstille tragen Erwachsene und Kinder an 20 Stellen vorsichtig den Oberboden ab und schicken ihn in Döschen verpackt zur Analyse ins Alfred-Wegener-Institut (AWI).

Neben Sylt geschieht das an vier weiteren Schutzstationen auf Föhr, Amrum, St.Peter-Ording und Westerhever.

Müll zerfällt im Wasser

„Wir sind auf der Suche nach Mikro- und Mesoplastik, Kunststoffteilchen, zu denen Müll mit der Zeit im Wasser zerfällt“, berichtet Angela Schmidt. Sie ist Schutzstation-Biologin auf der Insel.

Das Mirkoplastik wird im Wattboden auch von Würmern, Muscheln und Schnecken aufgenommen.

Als Mikroplastik-Detektive helfen die Freiwilligen mit, das Ausmaß dieser Verschmutzungen für das neue gleichnamige AWI-Projekt zu ermitteln. Erstmals erheben die Forscher aus List (im Norden von Sylt) vergleichbare Daten zur Mikroplastik-Verschmutzung an den deutschen Küsten.

Würmer sind weniger fit

Wie wichtig solche Erkenntnisse sind, zeigen Laborexperimente mit Wattwürmern in Großbritannien. Die Aufnahme von Mikroplastik führte zu einer starken Abnahme der Fitness und Fortpflanzungsfähigkeit der Tiere.

Die möglichen Folgen sind groß, da Würmer zusammen mit Filtrierern wie Muscheln eine Schlüsselrolle als Nahrungsquelle im Ökosystem Wattenmeer spielen.

Man muss also befürchten, dass auch die Tiere, die sich von den Würmern ernähren, unter dem Mikroplastik gesundheitlich zu leiden haben.

Sonnenbad auf Mirkoplastik

Die Umweltschützer auf Sylt warten jedenfalls schon sehr gespannt auf die Analyse ihrer Proben: „Vielleicht sonnen wir uns am weißen Sylter Strand bereits auf mehr Mikroplastik, als wir denken“, sagt Frau Schmidt.

Studien an anderen Stränden brachten teilweise sehr hohe Kunststoffbelastungen zutage.

Mitmachen

Fragt mal im Alfred-Wegener-Institut nach. Vielleicht könnt ihr euch in den Ferien ja auch als Mikroplastik-Detektive betätigen.

Anmelden könnt ihr euch bei:

Dr. Bruno Walther unter der Telefonnummer 0471 4831 1727 oder per E-Mail unter bwalther(at)awi.de oder bei
Dr. Melanie Bergmann unter der Telefonnummer 0471 4831 1739. E-Mail: Melanie.Bergmann(at)awi.de (Hinweis: für (at) müsst ihr das richtige at-Zeichen einsetzen)

Lesetipps

Zum Thema Plastik und Mikroplastik habe ich auch noch folgende Lesetipps für euch:

* Blubberblasen gegen Plastikmüll
* Das passiert mit Plastik im Meer
* Stoppt doch mal die Plastikflut!
* Mit PIWI auf Müllsuche

Nach anderen Schutzprojekten könnt ihr im Inhaltsverzeichnis stöbern.

Viel Spaß beim Lesen und Mitmachen!
Euer FINN