FINN und die Mönchsrobben

Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!

FINN und eine Mönchsrobbe aus Plüsch
(Foto: Rüdiger Hengl)

Ich war im Urlaub. Dieses Mal ging es nach Griechenland in die Ägäis. Die Ägäis gehört zum Mittelmeer.

Drei Inseln habe ich besucht – nämlich Skiathos, Skopelos und Alonnisos. Unterwegs war ich natürlich immer mit dem Schiff, weil ich als Plüsch-Delfin nicht schwimmen kann. ;o)) Zwischen Skiathos und Skopelos habe ich sogar meine Artgenossen aus Fleisch und Blut gesehen. Es waren fünf Gemeine Delfine, die in der Bugwelle mitgeschwommen sind. Das war mega schön!

Meeresschutzpark

In Alonnisos habe ich Theodoros besucht. Er ist Biologe und arbeitet in einem Meeresschutzpark.

Ich habe euch vor einiger Zeit bereits mal von einem Meeresschutzpark in Italien erzählt. Dort wird er Heiligtum der Wale genannt.

In Griechenland wird eine bestimmte Region ganz besonders gut geschützt. Hier leben nämlich die seltenen Mönchsrobben. Sie dürfen nur von Forschern besucht werden.

Mönchsrobben halten sich in und in der Nähe von Höhlen auf, die sich auf kleinen Inseln in der Ägäis befinden, zum Beispiel auf Piperi. (Piperi seht ihr auf der Karte rechts in dem hellen Oval.)

Ganz oben auf dem allerersten Bild siehst du so eine Höhle. Das Foto entstand in einer Mönchsrobben-Informationsstelle, die von der Organisation MOm am Hafen von Alonnisos eingerichtet wurde.

In den Höhlen bringen die Mönchsrobben ihre Jungen zur Welt.

Insgesamt soll es nur noch 55 Mönchsrobben im Meeresschutzpark geben. Deshalb ist es auch ganz wichtig, dass gut auf sie aufgepasst wird.

Was man über Mönchsrobben weiß

  • Mönchsrobben heißen die Meeressäuger deshalb, weil ihr Aussehen der Tracht eines Mönches ähnelt.
  • Eine Mönchsrobbe kann etwa zweieinhalb Meter groß und 300 Kilogramm schwer werden. Bei der Geburt misst das Baby 80 Zentimeter und wiegt 20 Kilogramm. Es hat ein langes, schwarzes Fell, welches das Tier warmhält. Am Bauch sieht man oft einen weißen Fleck.
  • Wie Menschen und Delfine müssen Robben unter Wasser die Luft anhalten. 15 Minuten lang können sie untertauchen. Ihre Nahrung finden sie bis in 200 Metern Tiefe.
  • Damit kein Wasser in ihre Lungen gerät, verschließen sie die Nasenlöcher, während sie unter Wasser sind.
  • Mönchsrobben verändern ihr Aussehen, wenn sie groß werden. Auf dem Bild seht ihr unten eine neugeborene Robbe. Darüber befindet sich ein Jungtier, das noch nicht ausgewachsen ist, also ein „Teenager“. Dann kommt ein weibliches erwachsenes und zuletzt ein männliches erwachsenes Tier. Man sieht ganz deutlich die Unterschiede in Größe und Färbung. (Ihr könnt die Illustrationen noch besser erkennen, wenn ihr mit dem Curser auf das Foto klickt.)
  • Da es am Meeresgrund oft recht trüb ist, orientieren sich die Tiere mithilfe ihrer Barthaare.
  • Am liebsten mögen Mönchsrobben Tintenfische. Aber auch verschiedene Fischarten stehen auf ihrem Speiseplan. Genauso wie die Delfine fangen sie ihre Beute mit den Zähnen und schlucken sie, ohne zu kauen, im Ganzen hinunter.
  • An Land kriechen Mönchsrobben vorwärts, indem sie ihren Körper mit den Vorderflossen nach vorne ziehen.

Nur wenige Mönchsrobben überleben

Die Mönchsrobben werden meist im Oktober und November geboren. Wenn sich die Geburt ankündigt, das ist meist nach zehn Monaten Tragezeit, zieht sich die Mutter auf den kleinen Strand in einer Höhle zurück.

Die Geburtshöhle kann überflutet werden. Leider überleben viele Robbenbabys nicht. Manche werden durch die Stürme von ihrer Mutter getrennt. Geht alles gut, können die Robben 40 Jahre alt werden.

SOS-Station

Falls ein Jungtier gefunden wird, das von seiner Mutter getrennt wurde, wird es in einer SOS-Station in Athen (das ist Griechenlands Hauptstadt) aufgepäppelt. Dort wird an seinem Rücken ein kleinen Sender befestigt, bevor es wieder ins Meer zurückgebracht wird.

Der Sender wird am Fell festgeklebt. Wenn sie vier bis fünf Monate alt ist, verliert die Mönchsrobbe ihr erstes Fell. Es wachsen neue Haare nach. Während des Fellwechsels löst sich auch der Sender und sinkt auf den Meeresboden..

Vier bis fünf Monate lang (also in der Zeit bis zum Fellwechsel) speichert der Sender wichtige Informationen über das Leben der kleinen Mönchsrobbe. Biologen werten die Daten aus und wissen dann, ob das Tier genug zu fressen hat, wie tief es taucht und wie lange die Strecken sind, die es schwimmt. Auf diese Weise lassen sich die bedrohten Tiere noch besser schützen.

Bedrohungen

Bedroht wird das Leben der Mönchsrobben und anderer Meerestiere durch Schiffsschrauben, zu wenig Futter und durch verschmutztes Wasser.

Manche Fischer mögen die Tiere nicht, weil sie meinen, sie fressen ihnen den Fisch weg. Doch das stimmt nicht. Denn es ist ausschließlich der Mensch, der zu viele Fische fängt und dadurch die Meere plündert.

Ihr könnt auch etwas für die Mönchsrobbe tun.

  • Haltet das Meer und die Küste (und natürlich die gesamte Umwelt) sauber.
  • Sprecht mit eurer Familie und mit Freunden über die Mönchsrobbe. Erklärt ihnen, wie wichtig es ist, dass wir die Umwelt schützen.
  • Viele Zoos unterstützen wild lebende Tierarten. Schreibt an den Zoo in eurer Nähe und bittet den Zooleiter oder die Zooleiterin darum, weitere Programme für wild lebende Arten in die Wege zu leiten.

Kegelrobbe
(Foto: Frank Blache)

So, das war es mal wieder. Habt ihr übrigens gewusst, dass es auch in Deutschland – nämlich in der Nordsee – neben Seehunden noch eine weitere Robbenart gibt? Sie heißt Kegelrobbe (auf dem Bild oben könnt ihr sie sehen) und ist das größte Raubtier, das es in Deutschland gibt.

Genießt den Sommer!
Bis bald
euer FINN
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