Massenstrandung

Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!

Grindwal
(Foto: Rüdiger Hengl)

Im letzten Jahr habe ich euch erzählt, dass viele Pottwale an der Nordseeküste gestrandet sind. Den Beitrag dazu findet ihr hier.

Wale werden von ihrem eigenen Gewicht erdrückt

Von einer Massenstrandung spricht man, wenn sehr viele Meeressäuger an Land schwimmen. Man weiß nicht genau, warum die Tiere das tun, denn sie können an Land nicht überleben.

Bestimmt habt ihr euch schon gewundert, wie schwer ihr euch vorkommt, wenn ihr lange im Wasser wart und dann wieder an Land watet. Es fühlt sich dann so an, als ob ihr nach unten gezogen werdet. Das kommt daher, dass euer Körper nun nicht mehr vom Wasser „getragen“ wird, sondern ihr ihn auf festem Untergrund wieder selbst „tragen“ müsst. Genau das können Tiere, die im Meer oder in Flüssen leben, nicht. Sie sind ganz anders aufgebaut als wir und haben keine Beine, mit deren Hilfe sie sich aufrichten können. Sie werden deshalb an Land von ihrem eigenen Gewicht erdrückt.

Massenstrandung in Neuseeland

Vor ein paar Tagen sind in einer Bucht von Neuseeland über 600 Grindwale gestrandet. Schaut mal auf einem Globus oder in einer Weltkarte nach: Ihr seht dort, dass Neuseeland ganz im Süden liegt, in der Nähe von Australien.

In dieser Gegend gibt es viele Grindwale. Leider kommt es immer wieder vor, dass die bis zu sechs Meter großen Tiere stranden.

Tierschützer nehmen an, dass die Bucht, in welche die Grindwale geschwommen sind (sie heißt Farewell Spit), wie eine Falle wirkt. Die Meeressäuger wollen eigentlich an der Insel vorbeischwimmen, geraten dann aber irrtümlich in die Bucht.

Gründe für Strandungen

Es gibt aber auch noch andere Gründe, warum die Grindwale gestrandet sein können:

  • Möglich wäre, dass sie in Panik vor einem Hai geflüchtet sind und dabei nicht aufgepasst haben, wohin sie schwimmen.
  • Oder Lärm unter Wasser hat es ihnen erschwert, sich über die Echolokation zu orientieren.
  • Es könnte auch sein, dass das Leittier krank war und Richtung Strand geschwommen ist. Da Grindwale ihrem Leittier (dem Piloten, deshalb nennt man die Art auch Pilotwale) folgen, sind sie zusammen mit ihm gestrandet.

Hier seht ihr einen Grindwal in voller Größe.
(Illustration: Jörg Mazur)

Manche der toten Grindwale werden nun untersucht. Vielleicht kann man dadurch mehr herausfinden.

Grindwale sind sehr schwer

Um so ein großes Tier wieder ins Wasser zurückzubringen, braucht man viele starke Menschen. Denn die Grindwale sind sehr schwer, sie wiegen bis zu 3.500 Kilogramm. Wenn man davon ausgeht, dass ihr 20 Kilogramm auf die Waage bringt, so bräuchte man 175 Kinder, um das Gewicht von einem Grindwal zu erreichen.

Fast so viele Menschen wie gestrandete Grindwale waren vor Ort, um den Tieren zu helfen. Doch die meisten Grindwale sind leider gestorben …

In Neuseeland gibt es immer wieder Massenstrandungen

Wissenschaftler, die in Neuseeland leben, haben vor Fernsehkameras gesagt, dass es eine der größten Massenstrandungen war, über die jemals berichtet wurde. Vor fast hundert Jahren (genau 1918) gab es einen ähnlichen Vorfall. Damals sind 1.000 Grindwale an die Küste geschwemmt worden. Aber jedes Jahr gibt es auch Strandungen mit weniger Tieren.

Ich habe auch schon Grindwale gesehen – und zwar in Teneriffa. Den Beitrag darüber findet ihr hier.

Gerade habe ich gelesen, dass noch mehr Grindwale in Neuseeland gestrandet sind. Dieses Mal konnten aber viele Tiere ins Meer zurückgebracht werden. Vielen, vielen Dank an die Helfer, die angepackt haben.

Zum Glück gab es zum Schluss meines Artikels noch die gute Nachricht, sonst wäre ich nur noch traurig gewesen …

Bis bald,
euer FINN
Was es sonst noch über Wale, Delfine und andere Tiere zu berichten gibt, erfahrt ihr im Inhaltsverzeichnis meiner Website.