FINN und die Delfin-Babys

Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier bin ich wieder – euer FINN!

Das letzte Mal habe ich euch über mein spannendes Erlebnis bei den Delfinen in Nürnberg erzählt. Ich durfte sogar Sunny und Jenny füttern.

Nami schwimmt dicht bei ihrer Mutter Sunny (Foto: Rüdiger Hengl)
Nami schwimmt dicht bei ihrer Mutter Sunny
(Foto: Rüdiger Hengl)

Doch da war noch jemand im Becken – nämlich NAMI …

Das Wort NAMI kommt aus dem Japanischen und bedeutet Welle, aber auch „süße Schönheit“. Beides passt gut als Name für den am 31. Oktober 2014 im Nürnberger Tiergarten geborenen Großen Tümmler.

Na ja, ein „großer“ Tümmler ist NAMI noch nicht. Ganz ausgewachsen wird sie erst in ein paar Jahren sein. Nun ist sie fünf Monate alt und spielt und planscht ausgiebig mit ihrer Mutter (Sunny) und ihrer Tante (Jenny). Aber auch die anderen sieben Delfine der Gruppe hat sie bereits kennengelernt.

Wenn sie noch etwas kräftiger geworden ist, wird sie bestimmt mit dem fünfjährigen Kai herumtoben. Und später vielleicht auch mal mit den Seelöwen, die zusammen mit den Delfinen die Lagune bewohnen.

NAMI und ihre Mutter sind nicht immer zu sehen. Deshalb hat der Tiergarten einen Plan von der Freiluftanlage und vom überdachten Bereich aufgestellt. So weiß der Besucher, wo er nach NAMI suchen kann (siehe rechtes Foto unten)

Die ersten Monate sind kritisch

NAMI hat Glück gehabt, dass sie die ersten kritischen Monate so gut gemeistert hat. Denn das ist bei neugeborenen Delfinen nicht selbstverständlich.

Viele Baby-Delfine im Meer überleben den ersten Monat nach ihrer Geburt nicht. Sie haben nämlich noch nicht genügend Abwehrstoffe gegen Keime. Das bedeutet, wenn sie sich irgendwo mit einer Krankheit anstecken oder wenn sie verletzt werden, dann kann sich der kleine Körper nicht gegen die gefährlichen Eindringlinge wehren und sie bekommen eine – manchmal tödliche – Infektion.

Ihr wart bestimmt auch schon einmal krank. Dann musstet ihr zum Kinderarzt und der hat euch ein Medikament verschrieben, das ihr einnehmen musstet. Oder er hat auf eine Wunde Jod gestrichen, damit sie wieder gut verheilt. Diese Möglichkeiten haben frei lebende Delfine nicht.

Bei einem in einem Delfinarium geborenen Delfin stehen die Chancen etwas besser. Denn dort ist immer ein Tierarzt in der Nähe, der das Baby behandeln kann, wenn es in Not ist.

Doch das geht auch erst ab dem Zeitpunkt, an dem das kleine Tier schon so selbstständig ist, dass es zum Atmen an die Wasseroberfläche schwimmen kann und regelmäßig bei seiner Mutter trinkt. Falls es dazu zu schwach ist, wird es wohl auch nicht überleben können.

Kalb, Kuh und …

Habt ihr gewusst, dass neugeborene Delfine etwa 200 Mal am Tag bei ihrer Mutter Milch trinken? Sie saugen dabei nicht wie z.B. Menschenkinder, sondern die Milch wird aus einer der beiden Zitzen der Mutter in den Schlund des Babys gepritzt. So kann das Baby nicht aus Versehen Salzwasser schlucken.

Eine Delfin-Mutter hat ganz schön viel zu tun, wenn sie ihr Baby betreut. Ihr Kind – bei Delfinen nennt man es Kalb – bleibt ungefähr drei Jahre immer in der Nähe seiner Mutter, die man bei Delfinen Kuh nennt.

Der Delfin-Papa beteiligt sich nicht an der Aufzucht des Jungtieres. Könnt ihr erraten, wie man bei Delfinen ein männliches Tier nennt? (Diese Buchstaben kommen in seinem Namen vor: B E L L U.)

Drei Delfin-Babys auf einmal

Zum Glück haben in den letzten Jahren in den beiden Delfinarien in Deutschland (Nürnberg und Duisburg) alle neugeborenen Delfine überlebt. 2011 wurden im Duisburger Zoo innerhalb von zwei Wochen sogar drei Delfine geboren: Diego, Dörte und Darwin.

Drücken wir also NAMI alle Flossen, damit sie auch weiterhin so gesund und munter bleibt …

Jetzt muss ich aber mal wieder Luft holen. Blubb, blubb, bis zum nächsten Mal!
Euer FINN
Vielleicht habt ihr Lust, euch weiter auf meiner Website umzusehen. Dann schaut einfach mal im Inhaltsverzeichnis nach, was euch interessieren könnte.

Ach übrigens, die Lösung des kleinen Rätsels oben lautet: BULLE.