Der Junge und sein Plüschdelfin

Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!

Auch FINN war schon einmal krank.
(Foto: Susanne Gugeler)

Bestimmt habt ihr schon einmal Bauchweh oder eine Erkältung gehabt. Was euch dann am besten hilft, weiß meistens eure Mutter oder – in ganz schlimmen Fällen – ein Kinderarzt.

Auch den Delfinen geht es nicht immer gut. Wenn sie im Meer eine gefährliche Krankheit bekommen oder von Orcas oder Booten verletzt werden, überleben sie dies oft nicht.

Jens und sein Plüschdelfin

In Delfinarien ist das anders. Dort gibt es Tierärzte, die sich um die Delfine kümmern.

Wie man die Meeressäuger an eine Untersuchung gewöhnen kann, habe ich neulich in der Straßenbahn erfahren. Dort habe ich gehört, wie ein Junge, namens Jens, mit seinem Plüschdelfin, der mir übrigens recht ähnlich sah, gesprochen hat.

Den Plüschdelfin hat der siebenjährige Jens im Nürnberger Tiergarten geschenkt bekommen. Zusammen mit seiner Mutter und seinem jüngeren Bruder war er dort bei den „richtigen“ Delfinen und hat sich an der Lagune erklären lassen, wie die Tierpfleger die Meeressäuger auf einen ärztlichen Eingriff vorbereiten. Diese Szene hat Jens dann in der Straßenbahn mit seinem Plüschdelfin nachgespielt.

Das Gespräch verlief etwa folgendermaßen

„Oh du Armer – geht’s dir nicht gut? Schauen wir mal, was los ist. Mach mal den Mund auf… aaaaaah – nein, die Zähne sind in Ordnung und auch die Zunge. Huste doch mal… das passt auch… dreh dich doch schnell mal um, damit ich deinen Bauch sehen kann. So ist’s brav! Ich hab ein Schallgerät, mit dem ich in deinen Bauch gucken kann. Keine Angst, das tut nicht weh. Hmmm… oooh, dein Bauch ist ja ganz leer! Du bist gar nicht krank, du hast nur Hunger. Warte, ich gebe dir ein paar Fische, dann geht es dir gleich wieder gut!“

Delfin hustet in ein Glas

Jens hat die Erklärungen, die er an der Delfin-Lagune gehört hat, gut wiedergegeben, findet ihr nicht auch?

Er hat mit seinem Plüschdelfin das medizinische Training nachgespielt und sich sogar die Handbewegung gemerkt, die man machen muss, damit der Delfin eine Atemprobe abgibt.

Dazu tätscheln die Tierpfleger oder der Tierazt auf die Wölbung am Kopf, wo sich das Blasloch befindet. Man nennt diesen Teil auch Melone. Der Delfin hustet daraufhin kräftig.

Der Blas wird in einer Glasschale (die Fachleute nennen sie Petrischale) aufgefangen, die ein Tierpfleger über das Blasloch hält. Diese Atemprobe wird anschließend im Labor untersucht.

So findet der Tierarzt heraus, ob der Delfin an einer Atemwegserkrankung leidet, wenn er zum Beispiel stark hustet, oder ob er sich nur verschluckt hat.

(Foto: Norbert Fleck)

Die Plüschdelfine sehen mit den Kapuzenpullis lustig aus. Richtige Delfine brauchen jedoch keine Kleidung. Sie haben eine dicke Fettschicht (den Blubber), die sie vor Kälte schützt.

Der Tierarzt kann in den Bauch des Delfins schauen

Außerdem hat Jens sich gemerkt, dass man mit einem „Schallgerät“ (Ultraschallgerät) das Innere eines Delfins untersuchen kann. In der Vorführung wird das mit einer Attrappe gezeigt. Dabei kann festgestellt werden, ob die inneren Organe des Delfins in Ordnung sind oder ob ein Weibchen schwanger ist (bei Tieren sagt man auch „trächtig“ dazu).

Ist das nicht toll, was sich Jens alles gemerkt und nachgespielt hat?

Ich finde es wichtig, dass während der Präsentation der Delfine erklärt wird, wie mit den Tieren umgegangen und wie ihnen geholfen wird.

Belohnung nach medizinischem Training

Bei diesem sogenannten medizinischen Training machen die Großen Tümmler im Nürnberger Tiergarten (und auch in anderen Zoos) freiwillig mit. Denn sie wissen, dass sie eine Belohnung bekommen, wenn sie für einen Moment stillhalten und die Untersuchung über sich ergehen lassen.

Wer weiß – vielleicht bewirbt sich Jens ja in zehn bis 20 Jahren als angehender Delfintrainer oder als Tierarzt im Zoo …?

Wenn euch die Geschichte gefallen hat und ihr noch mehr über Delfine (und andere Tiere) erfahren wollt, schaut einfach im Inhaltsverzeichnis nach, dort findet ihr bestimmt etwas, was euch interessiert.

Bis demnächst!
Euer FINN