Delfine und Haie

Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!

Haie können für Delfine gefährlich werden.
(Foto: Rüdiger Hengl)

Habt ihr euch schon einmal einen Hai in einem Zoo oder Aquarium angeschaut? Die sehen ganz schön gruselig aus, oder?

Auch Delfine fürchten sich vor Haien. Besonders junge Delfine sind stark gefährdet, wenn Haie in der Nähe sind.

Forscher haben herausgefunden, dass im Nordwesten von Australien vor allem Tigerhaie den Delfinen gefährlich werden können. Sie haben dazu verschiedene Fotos von Delfinen ausgewertet. Auf diesen konnte man viele Delfine mit Wunden sehen, welche eindeutig von Haien stammten.

Delfine und Haie sind sehr unterschiedlich

Wie ihr ja bestimmt wisst, sind Delfine und Haie nicht miteinander verwandt. Manche Arten werden zwar gleich groß, doch sonst haben Fische (zu denen die Haie ja zählen) und Säugetiere (zu denen die Delfine gehören) nichts bzw. fast nichts gemeinsam.

Was die beiden Tierarten voneinander unterscheidet, habe ich euch bereits in einem anderen Beitrag unter Unterschiede zwischen Fischen und Delfinen aufgezeigt.

Zähne erneuern sich

Schaut euch oben im rechten Foto einmal die Zähne eines Tigerhais an. Das Besondere bei Haizähnen ist, dass sie sich immer wieder erneuern. Hinter der ersten Zahnreihe wachsen mehrere Reihen von Zähnen nach.

Ein Tigerhai hat etwa 80 Zähne. Bricht in der ersten Reihe ein Zahn ab, rückt ein neuer Zahn nach, ebenso wie in einem Revolver eine neue Kugel in der Kugeltrommel nachrückt (daher spricht man beim Hai auch vom „Revolvergebiss“). Haie verlieren beim Angriff auf Robben und Fische oft viele Zähne.

Große Tümmler – das sind die bekanntesten Delfine – haben ebenfalls 80 bis 100 Zähne. Doch bricht bei ihnen einer ab, wächst er nicht automatisch nach.

Nur alle zwei Jahre Babys

Anders als die meisten Fischarten haben Haie ein sehr langsames Wachstum. Weiße Haie können teilweise erst mit 30 Jahren Nachwuchs bekommen.

Manche Arten bringen nur alle zwei Jahre wenige Jungtiere zur Welt.

Manche Hai-Babys schlüpfen aus Eiern

Einige Hai-Arten legen ihre Eier, die zum Schutz vor Raubfischen von einer dicken Hülle umgeben sind, in Felsen oder Seetang ab.

Im Inneren der Eier entwickeln sich die Embryos, die sich vom Dottersack ernähren. Die kleinen Haie schlüpfen nach einigen Tagen oder Wochen und sind dann in der Natur auf sich allein gestellt.

Viele Hai-Babys wachsen im Bauch der Mutter heran

Viele Hai-Arten sind „lebend gebärend“. Das heißt, sie wachsen neun bis zwölf Monate lang im Mutterleib heran – wie Säugetiere. Nach der Geburt sind die kleinen Haie schon so weit entwickelt, dass sie sofort überlebensfähig sind. Sie werden – anders als Säugetiere – nicht von ihrer Mutter mit Milch ernährt.

Walhai
(Foto: Shiyam ElkCloner/Wikipedia)

Ältester und größter Hai

Die Lebenserwartung von Tigerhaien beträgt zwölf Jahre. Es gibt aber auch Arten, die unvorstellbar alt werden können. So bringt es der Grönlandhai (auch Eishai genannt) auf mehrere Hundert Jahre. Älter wird kein anderes Wirbeltier.

Am größten wird der Walhai. Er wird fast 14 Meter lang. Sein Maul wird bis zu 1,50 Meter breit. Da würdet ihr also locker hineinpassen. Doch zum Glück ernährt sich der Riese nur von Winzlingen – nämlich Plankton (Tiere und Pflanzen im Mini-Format) und kleinen Fischen.

Walhaie haben zwar auch Zähne, doch ihre Beute nehmen sie auf, indem sie diese mit ganz viel Wasser einsaugen. Über sogenannte Kiemenreusen – jeder Hai besitzt Tausende von den etwa zehn Zentimeter langen bartenähnlichen Plättchen – seiht er das Wasser aus den jeweils fünf seitlichen Kiemenöffnungen wieder aus.

So, nun schwimme ich den Haien lieber mal wieder aus dem Weg. Beim Tigerhai kann man ja nie wissen, welchen Delfin er sich als Nächstes schnappt.
Bis zum nächsten Mal!
Euer FINN
Falls euch außer Haie noch andere Tiere interessieren oder ihr noch mehr über Delfine erfahren wollt, dann schaut doch einfach mal im Inhaltsverzeichnis nach.