200 Jahre Bremer Stadtmusikanten

Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!

Die Bremer Stadtmusikanten haben ein neues Mitglied.
(Foto: Rüdiger Hengl)

Neulich war ich in Bremen und habe dort die vier Stadtmusikanten besucht. Kennt ihr das berühmte Märchen von Jacob und Wilhelm Grimm? Es ist schon 200 Jahre alt. Dieses Jubiläum wird in der Hansestadt ganz groß gefeiert und es gibt viele Veranstaltungen.

Ab morgen könnt ihr zum Beispiel immer sonntags um 12 Uhr das Stadtmusikantenspiel ansehen und anhören. Dann erwachen auf dem Domshof die vier Tiere – Esel, Hund, Katze und Hahn – zum Leben und erzählen die abenteuerliche Geschichte von ihrem Weg nach Bremen – draußen, live und in voller Lebensgröße.

Bronzestatue

Die Bronzestatue von den Bremer Stadtmusikanten steht seit 1953 neben dem Rathaus. Sie ist teilweise schon ganz abgegriffen. Es soll nämlich Glück bringen, wenn man die Körperteile des Esels anfasst (die anderen Tiere kann man mit den Händen gar nicht erreichen). Auch ich habe das gemacht und mich anschließend unterhalb des Esels fotografieren lassen. Auf dem Bild sieht es jetzt so aus, als ob die Bremer Stadtmusikanten nun ein Mitglied mehr hätten.

In der Abenteuergeschiche machen sich ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn auf in die Stadt an die Weser, um hier ein besseres Leben zu finden. Der wohl berühmteste Satz des Märchens lautet: „Etwas Besseres als den Tod findest du überall.“

Die Tiere finden sich

Hier eine Kurzfassung des Märchens: Ein Müller hat einen Esel, der ihm hilft die Getreidesäcke zur Mühle zu tragen. Als der Esel alt und schwach geworden ist, will der Müller ihn töten. Doch der Esel entkommt seinem Schicksal und läuft Richtung Bremen. Dort will er Stadtmusikant werden.

Nach einer Weile trifft der Esel einen Hund. Der sieht sehr traurig aus und heult jämmerlich. Er erzählt dem Esel, dass er zu alt und schwach zum Jagen geworden ist und sein Herr ihn deshalb töten wollte. Daraufhin sei er fortgelaufen. Der Esel lädt den Hund ein, mit ihm nach Bremen zu kommen und dort Stadtmusikant zu werden.

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Auf ihrem Weg treffen sie eine Katze, die ein Gesicht macht wie drei Tage Regenwetter. Sie erzählt den beiden ihr Schicksal. „Ich bin alt und schwach und kann keine Mäuse mehr fangen. Deshalb will meine Herrin mich ersäufen.“ Die Katze schließt sich gerne dem Esel und dem Hund an und läuft mit nach Bremen.

Auf einem Bauernhof hören sie einen laut schreienden Hahn. Dieser erzählt den drei Tieren, dass er morgen als Braten auf dem Tisch landen soll. Esel, Hund und Katze nehmen den Hahn mit nach Bremen.

Das Räuberhaus

Als es dunkel geworden ist, wollen die Tiere schlafen. Der Hahn, der zum Ruhen auf einen Baum geflattert ist, erspäht ein Licht. Zu dieser erleuchteten Stelle gehen die Tiere.

Doch als der Esel durch das Fenster schaut, sieht er Räuber an einem Tisch sitzen. Da die vier gerne ins Haus wollen, überlegen sie sich eine List. Schließlich stellen sie sich übereinander vor dem Fenster auf und iaahen, bellen, miauen und krähen, so laut es geht.

Die Räuber kennen eine derartige „Musik“ nicht und denken an Gespenster. Sie rennen voller Panik fort.

Die Tiere besetzen das Haus und fressen sich satt. Danach sucht jeder ein Plätzchen vor oder im Haus.

Rückkehr

Ein Räuber wird vom Hauptmann zurückgeschickt, um nachzusehen, ob das Haus wieder „spukfrei“ ist.

Die Bremer Stadtmusikanten in voller Größe
(Foto: Rüdiger Hengl)

Da es im dem Haus dunkel ist, möchte der Räuber Licht anmachen. Er weiß, dass es am Herd Kohlestücke gibt. Tatsächlich sieht er zwei glühende Punkte. Doch das sind die Augen der Katze. Sie springt ihm ins Gesicht. Als er flüchten will, stolpert er vor dem Haus über den Hund. Dieser beißt dem Räuber ins Bein.

Der Räuber rast los und will dem Spukhaus so schnell wie möglich entkommen. Als er am Misthaufen vorbeikommt, wird er vom Esel getreten. Die Schreie des Unholds wecken den Hahn. Dieser kräht so laut, dass sich der Mann noch mehr fürchtet.

Die Tiere haben ein neues Zuhause

Völlig verwirrt läuft der Räuber zu seinen Kameraden und erzählt ihnen, was vorgefallen ist: „In dem Haus ist eine Hexe. Sie hat mir das Gesicht zerkratzt. Und vor der Tür steht ein Mann. Der hat ein Messer. Mit dem Messer hat mir der Mann ins Bein gestochen. Bei dem Misthaufen ist ein Monster, das mich getreten hat. Und auf dem Dach sitzt ein Polizist. Der wollte mich fangen. Deshalb bin ich fortgelaufen.“

Nach dieser Schauergeschichte haben die anderen Räuber nun keinen Mut mehr, zu dem Haus zurückzukehren.

Den vier Tieren geht es in dem Haus so gut, dass sie nicht mehr nach Bremen wandern und auch keine Stadtmusikanten mehr werden wollen.

Na, hat euch das Märchen gefallen? Auf meiner Website findet ihr noch viel mehr Lesestoff.

Bis zum nächsten Mal
euer FINN