Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!
Vor Kurzem habe ich mit Susanne und Rüdiger (bei denen ich bereits seit vielen Jahren lebe) einen Ausflug gemacht. Wir wollten nach einem Fluss schauen, der in den Sommermonaten einfach verschwindet. Ich meine damit die Donau-Versickerung in der Nähe von Immendingen (das ist in Baden-Württemberg).
Wie ein nicht ganz dichter Stöpsel
Die Donau ist ein großer Fluss. Deshalb konnten mein Freund LEO und ich uns nicht vorstellen, dass dieser im Sommer an bestimmten Stellen verschwunden ist und in kälteren und regenreicheren Monaten wieder auftaucht.
Rüdiger hat mir das Phänomen erklärt und ich habe die Informationen dann an LEO weitergegeben. (LEO seht ihr übrigens auf dem kleinen Foto auf der rechten Seite unter diesem Text.)
Die Donau bei Immendingen könnt ihr euch vorstellen wie ein Handwaschbecken, bei dem der Stöpsel nicht ganz dicht schließt.
Macht ihr den Wasserhahn ein wenig auf und lasst das Wasser ins Handwaschbecken laufen, dann hat das Wasser die Chance, am undichten Stöpsel vorbei abzufließen.
So ist das auch bei der Donau. Das Wasser fließt durch unterirdische Kanäle zur Ach, weiter zum Bodensee und schließlich zur Nordsee.
Nicht das ganze Wasser fließt ab
Dreht ihr den Wasserhahn aber stärker auf, dann ist das so wie bei uns im Herbst und Winter, wenn es regnet und sehr feucht ist.
Auch wenn der Stöpsel undicht ist, kann nicht mehr ALLES Wasser nach unten abfließen. Das Wasser im Handwaschbecken steigt und steigt und das Waschbecken läuft schließlich über. Das Wasser verteilt sich über dem Boden, auf den Flur usw. bis schließlich zu eurem Kinderzimmer.
So ist das auch bei der Donau. Dort läuft das Wasser nicht über den Boden, sondern durch das im Sommer trockene Flussbett bis zum Schwarzen Meer.
Ein Tropfen gelangt in die Nordsee, ein anderer ins Schwarze Meer
Es kann also sein, dass von zwei Wassertropfen, die sich nebeneinander im Handwaschbecken bzw. im Flussbett befinden, einer nach unten in den Abfluss rutscht und zur Nordsee geleitet wird und der andere mit dem überlaufenden Wasser ins Schwarze Meer gelangt.
Beide Meere sind 2.500 km voneinander entfernt. Wenn ihr die Strecke laufen müsstet, bräuchtet ihr, wenn ihr jeden Tag zweieinhalb Kilometer schaffen würdet (das ist so weit wie vielleicht in die Schule und zurück) über drei Jahre.
Flussgabelung
Man nennt einen solchen Effekt eine Flussgabelung, ähnlich einer Weggabelung, wo ein Weg nach links und der andere nach rechts führt.
Habt ihr auch alles so gut verstanden wie LEO und ich? Ich finde, Rüdiger ist ein perfekter Erklärer.
Noch mehr interessante Dinge findet ihr im Inhaltsverzeichnis.
Bis zum nächsten Mal und vergesst nicht, den Wasserhahn wieder zuzudrehen, wenn ihr mit dem Experiment fertig seid.
Euer FINN