Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!

Es gibt nicht nur Delfine mit spitzen Schnauzen, sondern auch welche, die einen runden Kopf haben. Wie ihr auf dieser Website bereits erfahren habt, gehört dazu der Rundkopfdelfin. (Der Name sagt schon alles.)
PELORUS JACK
Der berühmteste Rundkopfdelfin war PELORUS JACK aus Neuseeland. Er geleitete Schiffe durch schwierige Meeresabschnitte.
Zu seinem Schutz wurde extra ein Gesetz erlassen. Als PELORUS JACK 1912 plötzlich verschwand, herrschte im ganzen Land Trauer.
Helle Färbung durch Narben
PELORUS JACK fiel – wie die meisten Rundkopfdelfine – durch seine helle Färbung und den weißen Kopf auf. Die helle Färbung entsteht durch vernarbte Schürfwunden. (Siehe dazu auch Wenn Delfine ihre Zähne zeigen.) Die Narben werden durch die Zähne von Artgenossen und von Tintenfisch-Tentakeln (so nennt man die Arme der Tintenfische) verursacht.

(Foto: Roland Edler)
Glücksbringer
Die erste Sichtung von PELORUS JACK erfolgte um 1888, als der Rundkopfdelfin vor dem Segelschiff „Brindle“ auftauchte, das gerade den French Pass durchquerte. Das ist eine schmale Meerenge zwischen der Nord- und der Südinsel Neuseelands.
Diese Strecke war aufgrund von Untiefen, tückischen Strömungen, wilden Wasserwirbeln und Unterwasserfelsen gefährlich für die Schifffahrt.
Doch es gab keine Unfälle, wenn PELORUS JACK, der immer ohne Artgenossen gesichtet wurde, anwesend war. (Ein verzweigter Meeresarm in dieser Gegend heißt Pelorus Sound. Von diesem bekam der Rundkopfdelfin seinen Namen.)
JACK wurde zum Glücksbringer, wenn er die Schiffe auf einer Strecke von acht Kilometern durch die gefährliche Straße begleitete.
Schiffer warteten auf den Rundkopfdelfin
Meistens hielt sich der Delfin etwa 20 Minuten bei einem Schiff auf. Manchmal warteten die Schiffer auch auf ihn, bevor sie in die gefährliche Wasserstraße einfuhren.
PELORUS JACK wurde auf diese Weise bei allen Seeleuten und auch bei der lokalen Bevölkerung bekannt.

(Briefmarke aus Cook Island, Philatelic Bureau)
Pelorus Jack wurde angeschossen
Als 1903 ein betrunkener Passagier vom Dampfer „Penguin“ auf den Delfin schoss und ihn dabei an der Finne (Rückenflosse) verletzte, konnte die Mannschaft nur mit Gewalt daran gehindert werden, den Schützen anzugreifen.
Zwei Wochen lang zeigte sich der Delfin nicht und man fürchtete, er sei tot.
Der Delfin wird unter Schutz gestellt
In Neuseeland wurde daraufhin am 26. September 1904 der Sea Fisheries Act erlassen, ein Erlass, das PELORUS JACK unter Schutz stellte.

(Foto: Frank Blache)
Der Rundkopfdelfin war vermutlich das erste Seelebewesen, das von einem Gesetz geschützt wurde.
Keine Hilfe mehr für die Schiffsbesatzung
Der Legende nach soll der Rundkopfdelfin der Besatzung der „Penguin“ seit diesem Vorfall nie wieder geholfen haben. Ohne das Geleit des freundlichen Tieres erlitt die „Penguin“ Schiffbruch in der Passage.
Die letzte Sichtung erfolgte im April 1912, danach verschwand PELORUS JACK spurlos, und zahlreiche Gerüchte über sein Verschwinden tauchten auf.

(Foto: Frank Blache)
Viel Ehre für den beliebten Delfin
Zu seinen Ehren errichteten dankbare Seeleute, Passagiere und Reeder an einem Strand von Wellington (das ist die Hauptstadt Neuseelands) eine Statue mit der Aufzählung von JACKs ungeheuren Leistungen.
Etwa zwei Jahrzehnte nach dem Verschwinden von PELORUS JACK wurde er zum Inhalt eines Kinderliedes. Er wurde auf Postkarten abgebildet. Sogar eine Schokoladenmarke wurde nach ihm benannt. Und eine Schifffahrtsfirma benutzt PELORUS JACK in ihrem Logo.
Eine schöne Geschichte, findet ihr nicht auch?
Weitere Geschichten und ganz viele Informationen über Delfine findet ihr im Inhaltsverzeichnis.
Bis zum nächsten Mal!
Euer FINN
Kommentar von Walther am 13. Juni 2025:
Hallo Schwesterherz,
eine sehr schöne Seite die Du da erstellt hast.
Liebe Grüße Dein Brüderle