Summ, summ, summ …

… Bienchen summ herum.
Hallo, liebe Delfin-Freunde, hier ist wieder euer FINN!

Ihr kennt bestimmt das von mir angestimmte Kinderlied und ihr habt bestimmt auch schon Bienen beobachtet.

FINN auf dem Bienenkorb (Foto: Susanne Gugeler)
FINN auf dem Bienenkorb
(Foto: Susanne Gugeler)

Zugegeben, allzu viel haben die fleißigen Honighersteller nicht mit Delfinen gemeinsam. Außer vielleicht, dass beide Tiere in einem Schwarm leben. Bei Delfinen spricht man auch von einer Schule.

Aber weil die Biene ein äußerst interessantes Tier ist und außerdem zu meinem zweiten Lieblingsthema – nämlich der BIONIK – etwas beitragen kann, möchte ich diesen Artikel den kleinen Summern widmen. Zur BIONIK kommen wir später. Zuerst einmal wollen wir uns die Biene und ihre Behausung ansehen. Dabei geht es auch ums Rechnen …

Bienenstich

Vielleicht seid ihr ja schon mal von so einem kleinen pelzigen Flieger gestochen worden. Autsch, das tut weh. Am besten gleich eine halbe Zwiebel auf den Stich legen. Schon lässt der Schmerz nach.

Auch wenn die Bienen einen fiesen Stachel haben, man kann ihnen nicht böse sein. Denn die Insekten stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen oder nicht mehr fliehen können.

Bienen dienen einer Königin

Der „Hauptberuf“ der Bienen ist jedoch nicht, Menschen zu stechen, sondern Blütensaft (den man auch Nektar nennt) zu sammeln, aus dem sie dann Honig herstellen. Wenn ihr auf eurem Balkon oder im Garten viele Blumen anpflanzt, dann könnt ihr den fleißigen Tierchen beim Trinken zuschauen.

Ihr werdet dann auch feststellen, dass die Bienen an den hinteren Beinen gelbe „Höschen“ tragen. Das ist Blütenstaub. Den verteilen sie zum Beispiel auf Kirsch- oder Apfelblüten und befruchten diese damit. Aus den befruchteten Blüten entsteht dann im Spätsommer das Obst.

Biene auf einer Blüte (Foto: Rüdiger Hengl)
Biene auf einer Blüte
(Foto: Rüdiger Hengl)

Bienen leben in einem Schwarm, in dem eine Königin herrscht. Das ganze Bienenvolk tanzt nach der Pfeife dieser Königin. Ohne sie kann das Volk nicht überleben, denn die Königin ist als Einzige in der Lage, Eier zu legen. Man erkennt eine Königin an ihrer Größe. Sie überragt die anderen Bienen um einiges.

Wie kann man einzelne Bienen zählen?

So ein Bienenvolk besteht aus 10.000 bis 60.000 Lebewesen. Ihr werdet euch bestimmt fragen, wie man die einzelnen Bienen zählen kann. Schließlich ist es nicht ganz ungefährlich, sich den Stacheltierchen zu nähern.

Hier ist die Lösung: Man wiegt einfach einen Bienenkorb oder einen Bienenkasten einmal ohne Bienen und einmal mit den Bienen.

Angenommen ein leerer Bienenkorb wiegt 1 Kilogramm und ein voller Bienenkorb wiegt 4 Kilogramm. Dann zieht man 1 Kilogramm ab, weil so viel ja der leere Bienenkorb wiegt. Es bleiben also 3 Kilogramm übrig. Das ist dann das Gewicht der Bienen. Der Imker (das ist der Mensch, der sich um die Bienen kümmert) weiß somit, dass das Volk aus ungefähr 30.000 Bienen besteht. Eine Biene wiegt nämlich etwa 0,1 Gramm.

Kleine Rechenkunde

Falls es für euch zu schwierig ist, die Anzahl der Bienen auszurechnen, dann drückt ihr einfach die 3 Kilogramm in Gramm aus. Dafür müsst ihr mit 1.000 malnehmen, weil ein Kilogramm 1.000 Gramm sind.

* Also 3 X 1.000 Gramm sind 3.000 Gramm.
* Nun müsst ihr noch ausrechnen, wie oft 0,1 Gramm (so viel wiegt eine Biene) in 3.000 Gramm passen.
* Dann bekommt ihr 30.000 heraus.
* Denn 30.000 X 0,1 Gramm sind 3.000 Gramm.

Ein Vorratsschrank, in den ganz viel Honig passt

Ihr seht mich in der Foto-Galerie oben rechts in einem Modell einer stark vergrößerten Bienenwaben-Zelle. Der Vorratsschrank der Bienen besteht aus vielen solcher Zellen, die man zusammen Wabe (Bild darunter) nennt. Dort lagern sie Honig und dort wachsen ihre Jungtiere auf. Eine Wabe besteht aus Wachs und Honig. Sie braucht nur wenig Platz und ist ganz leicht, sie kann aber eine riesige Menge an Honig speichern.

Wenn ihr mal die Ecken der Wabenzelle zählt, so kommt ihr auf sechs. Dieses sogenannte Sechseck macht die Schrankfächer extra stark.

Und nun geht es noch einmal ans Rechnen. Eine Wabe wiegt nur 40 Gramm und ist etwa so groß wie zwei Seiten aus eurem Heft. In einer Wabe können die Bienen bis zu zwei Kilogramm Honig lagern.

Könnt ihr ein Auto tragen?

Wie viel mehr Gewicht kann eine Wabe aufnehmen, als sie wiegt? Ui, das ist schwer. Wie vorhin rechnen wir zuerst wieder alles in Gramm um.

* Da haben wir die Wabe, die 40 Gramm wiegt.
* Und zwei Kilogramm Honig sind umgerechnet 2 X 1.000 Gramm, also 2.000 Gramm.
* Wie oft gehen nun 40 Gramm in die 2.000 Gramm?

Wenn ihr 50-mal herausbekommen habt, dann habt ihr richtig gerechnet.

FINN und der Biegeversuch (Foto: Rüdiger Hengl)
FINN und der Biegeversuch
(Foto: Rüdiger Hengl)

Eine Wabe kann also 50-mal mehr Gewicht aufnehmen, als sie selbst wiegt. Das wäre genauso, als wenn ihr ein kleines Auto tragen könntet, ohne euch zu verbiegen …

Heizerbienen bringen die Wabe in Form

Doch wie bauen Bienen ihre Waben sechseckig? Gar nicht! Sie bauen anfangs runde Waben. Dann kommen sogenannte Heizerbienen, welche die runden Waben auf etwa 40 Grad erwärmen. Durch die Wärme wird das Wachs weich und es verformt sich automatisch in ein Sechseck.

Versuch: Bleche verbiegen

Und nun noch kurz zur BIONIK: Auf dem Bild oben seht ihr mich in der Ausstellung „Bionik – Ideenreich Natur“ im Nürnberger Tiergarten. Was ich dort mache? Ich versuche die verschiedenen Bleche zu biegen. Ratet mal, welches Blech am schwierigsten zu verbiegen ist, weil es am stabilsten ist. Es ist tatsächlich das Blech mit den Sechsecken. Ich habe es selbst ausprobiert.

Nach der ganzen Rechnerei habt ihr euch aber jetzt ein Honigbrot verdient.

Und ich tauche ab bis zum nächsten Mal!
Euer FINN
Falls ihr noch mehr über Wundervolles aus der Tierwelt und der BIONIK erfahren möchtet, so schaut einfach im Inhaltsverzeichnis nach.